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Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft

Landesverband Niedersachsen - Bezirk Stade - Ortsgruppe Drochtersen e.V.

Einsatzmeldung

Krautsand, 07.08.2008

Kuh im Fahrwasser

Rind treibt mehrere Stunden im Wasser und überlebt

Kuh im Schlepp

Rind im Schlepp
Foto: Fastert

Zu einem eher ungewöhnlichen Einsatz wurde die Drochterser Wasserretter am frühen Morgen gerufen. Ein Schiff der Berufsschiffahrt hatte einen vermeintlichen Tierkadaver in Höhe Krautsand mitten im Fahrwasser gesichtet und bei der Revierzentrale gemeldet.

Mit zwei Booten rückten die DLRG'ler aus, um den Kadaver zu bergen. Als sie das tote Tier in Schlepp nehmen wollten, bewegte sich dies und schnappte nach Luft. Das Tier wurde schnellstmöglich an den Krautsander Strand gebracht und dort, offenbar gegen seinen Willen auf den Strand gezogen. Der nachträglich alarmierte Tierarzt verabreichte dem vollig erschöpften und auch leicht unterkühltem Tier eine Infusion. Ein Krautsander Landwirt nahm das Tier vorerst bei sich auf.

Anhand der Ohrmarke konnte schließlich relativ schnell der Besitzer ausfindig gemacht werden. Der Landwirt aus dem Landkreis Steinburg in Schleswig-Holstein hatte seinen Verlust noch gar nicht bemerkt. Der ganze Vorfall konnte schließlich rekonstrueiert werden: Normalerweise stand das Tier auf einer Weide an der Stör. Durch Bremsenstiche in beide Augen hatten sich die Hornhäute der Kuh eingetrübt und das Rind war in die Stör gelaufen. Mit dem Ebbstrom wurde sie in die Elbe und dann in Richtung Brunsbüttel getrieben. Als das Tiede kenterte trieb das Tier dann schließlich wieder in Richtung Hamburg und wurde dann auf Höhe Krautsand entdeckt. Insgesamt muss die Kuh mindestens sieben Stunden im Wasser verbracht haben.

Nachdem das Tier auch noch die folgende Lungenentzündung überstand hat der Besitzer das Tier mittlerweile zu seiner Lieblings-Kuh erklärt und bewahrt sie auch in Zukunft vor einem Ende beim Schlachter.

Weitere Bilder gibt es in unserer Bildergalerie.